Freitag, 27. November 2009

Tränen drücken nicht notwendigerweise Schmerz aus

Schon eine Woche ist es her.
Anlässlich des "Día de la Revolución" gab es eine Mini-Olympiade bei uns in der Kinderkrippe.
Beim Laufwettbewerb meiner Gruppe konnte ich noch nicht mitmachen, also stellte ich mich auch beim Krabbeln erst einmal stur. Als dann meine Ärztin und meine Therapeutin aus dem Therapiezentrum kamen (das nenne ich Zusammenarbeit!), ließ ich mich doch noch überzeugen, mitzumachen.
Und was glaubt Ihr - ich habe gewonnen!
Es ging nicht um "höher, schneller, weiter...", sondern um "schön und korrekt".
Papi ist bei so etwas immer ein wenig skeptisch und gern mit einer "Naja, die wollen dem Kleinen etwas Gutes tun"-Argumentation zur Hand.
Aber die schiedsrichtende Frau Doktor, die eine sehr liebe und gerechte, aber auch eine sehr gestrenge Dame ist, ließ keinerlei Zweifel an ihrem Urteil zu.
Vielleicht legte sie ja das Möglichkeiten/Leistungsverhältnis zugrunde, was aber dem kollektiven Weinen meiner beiden Lieblingserzieherinnen und Mamis keinen Abbruch tat. Tränen der Freude und der positiven Emotionen.

Gewonnen habe ich eine liebevoll selbst gebastelte Pappmedaille und eine Dose Seifenblasen.
Und das hier in Mexiko übliche auf die Stirn geklebte Sternchen für gute Leistungen haben Mami und Papi beim Mich-Baden so sorgfältig umgangen, dass es 2-einhalb Tage und damit länger als die Pappmedaille hielt.

Tränen drücken nicht notwendigerweise Schmerz aus, Behinderung, Down-Syndrom, Maximilian, Mexiko, Fotos, storytellers,
Hier mal wieder ein aktuelles Selbstdarstellerfoto, manchmal funktioniert Papis Fotokamera.


Im Teletón-Therapiezentrum will ich übrigens nicht mehr krabbeln. Treppen hoch und Laufen ist die Devise. Ein paar Schritte schaffe ich schon ganz allein und vollkommen frei ... wenn ich am Ende des 50-70-cm-Weges in Mamis oder Papis Arme fallen kann.

Am kommenden Wochenende (Teletón!!!) muss ich wieder in die große Stadt, zur hoffentlich letzten Nachuntersuchung meiner Darmoperation(en). Es sieht zwar so aus, als wäre alles in Ordnung, aber das letzte Wort soll da lieber der Herr Doktor haben. Ich verstehe auch, wie wichtig das ist und verzichte da lieber auf ein großartiges Weihnachtsgeschenk und bin zwei kleineren zufrieden.

Habt ein feines Wochenende
Euer Max


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