Freitag, 23. Mai 2008

Mal was anderes

Es ist mir eine Ehre, auch bei Cabronsitos Urlaubsvertretungs-Festival mitmachen zu dürfen. Da stellt sich mir natürlich die Frage, was soll ich hier schreiben. Bei mir drüben geht es ja hauptsächlich um unser spießiges Alltagsleben, das hier auch zu bringen wäre wohl eher langweilig.

Also machen wir etwas komplett anderes. Literaturkritik. Passt ja auch viel besser zum sonst doch recht hohen Niveau hier. Naja, wobei Literaturkritik vielleicht doch etwas hoch gegriffen ist, es geht mir vielmehr einfach darum, hier ein paar der Hörbücher, die ich mir zur Zeit ja fast täglich zweimal eine Stunde lang reinziehe, vorzustellen.

Frank Schätzing: Der Schwarm

Coole Sience Fiction. Intelligente Wesen aus dem Meer greifen plötzlich die Menschheit an. Sehr interessante Idee, spannend und glaubwürdig erzählt. Hat mir sehr gut gefallen.

Joanne K. Rowling: Harry Potter und der Halbblutprinz

War wesentlich besser, als der Vorgänger, konte mich aber nicht so fesseln wie die vorherigen Bände. Vielleicht werde ich langsam zu alt für diese Art der Literatur.

Charlotte Roche: Feuchtgebiete

Was ist das denn? Würde ich aus diesem Buch zitieren, würde jeder Internet-für-Kinder-Filter Cabronsitos Seite für immer sperren. Allerdings würde er viel mehr Besucher von Google bekommen. Ich sag' nur Gummihandschuhe, das ist einer meiner Top-Suchbegriffe.
Aber zurück zu diesem Buch: Das ist dermaßen primitiv, daß ich mir da nur die erste CD angetan habe. Eine zusammenhanglose Sammlung von primitiven Anekdötchen, die sich nur um ein Thema drehen, mit mehr Details, als daß sie irgendjemand hören können wollte. Furchtbar!

Sandra Brown: Eisnacht

Spannender Thriller über die Suche nach einem Serienkiller, gut erzählt, auch wenn die überraschende Wendung zum Schluss nicht wirklich sehr überrascht.

Friedrich Nietzsche: Götzendämmerung

Das ist definitiv nix zum unterwegs hören. Wahrscheinlich ist das überhaupt nix zum hören, ich muß da ab und zu Pausen einlegen und über das gehörte bzw. gelesene Nachdenken, das geht schlecht, wenn ein Vorleser das Tempo vorgibt. Habe ich deshalb auch nicht bis zu Ende gehört.

Andreas Eschbach: Der Nobelpreis

Eine spannende Geschichte um die Erpressung eines Mitglieds des Nobelpreis-Kommitees. Die Geschichte wird aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt, was mitten im Buch zu einem interessanten Perspektivwechsel führt und zum Schluß einen interessanten Effekt ergibt. Sehr empfehlenswert.

Andreas Eschbach: Eine Billion Dollar

Noch ein Stück von Eschbach. Habe ich leider nur als bearbeitetes Hörspiel bekommen, nicht als orginal vorgelesenes Buch. Die Idee ist, daß ein ahnungsloser Mensch eine Billion Dollar erbt, und laut einer Prophezeiung damit der Menschheit die verlorene Zukunft zurückbringen soll. Der arme Kerl weiß natürlich gar nicht, was er mit der ganzen Kohle machen soll und bekommt bald Probleme, die Motive der Leute, die sich plötzlich um ihn scharen, zu ergründen. Hat mir sehr gut gefallen, auch wenn mich der Schluss dann doch etwas enttäuscht hat.

Ken Follet: Die Tore der Welt

Die Lebensgeschichten mehrerer Personen im 14. Jahrhundert. Interessant, kann meiner Meinung nach aber nicht mit den "Säulen der Erde" mithalten. Das Buch wird vor allem zum Schluß hin recht flach und vorhersehbar, die Handlung wirkt mitunter einfach zu sehr konstruiert.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ist doch sehr interessant. Und sehr unterschiedliche Bücher. Einiges kommt auch in meine Richtung, wie der Herr Eschenbach.

Frau Roches Buch würde ich nicht einmal in die Hand nehmen (nein, nicht weil ich prüde bin, sondern weil da genau dieser Googleeffekt erzeugt wurde), verstehe trotzdem nicht den Spitzenplatz in der Bestsellerliste.

Danke für die Infos ;-)

Unknown hat gesagt…

Also ich zumindest brauche keinen Marcel Reich-Ranicki, um mich darueber zu informieren, welches literarische Werk denn nun lesenswert sein koennte oder auch nicht.

Und Buecher kommen hier eh viel zu kurz, was daran liegen mag, dass ich die Dinger fresse anstatt sie zu lesen - wenn ich mal ein Exemplar in die Finger bekomme.

Prima Idee also, Andreas!
Literaturnobelschnickschnack an Dich!!
;-)

 
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